Gut Ding will Weile haben. Das denken sich wahrlich auch die Astern, die sich erst im Herbst von ihrer schönsten Seite zeigen. Die Korbblütler eignen sich hervorragend zum Basteln und Dekorieren.

Wenn die Sommerblumen verblühen, die Blätter vergilben und Bäume und Sträucher sich allmählich auf ihre Winterruhe vorbereiten, dann kommt die Zeit der Astern.

Es scheint, als hätten sie gewartet bis die Bühne frei ist, um dann mit aller Kraft aufzutauchen: „Schaut her, hier kommt der Star.“

Ganz unrecht haben sie nicht, denn Astern sind tatsächlich die Stars des Herbstes. Außerdem gleichen ihre farbintensiven Blüten tatsächlich kleinen Sternen, weshalb sie auch das griechische Wort für Stern „aster“ als Namen erhielten. In den Herbstmonaten blühen sie im Übermaß und die Kinder können nach Herzenslust Gestecke basteln, hübsche Arrangements dekorieren, sich an Kränzen probieren und sogar Kerzenständer entwerfen.

Astern in voller Blüte.
Astern in voller Blüte.

Die Aster besteht aus vielen großen und kleinen Blüten

Astern gehören botanisch zur Familie der Korbblütler, deren über 20.000 Arten sich im Aufbau der Blüte sehr ähneln. Stets stehen viele Einzelblüten in einem Köpfchen zusammen, das wie eine einzelne große Blüte wirkt. Das Zentrum bilden kleine, meist gelbe Röhrenblüten, um diese ordnen sich sternenförmig Zungenblüten an, die je nach Sorte weiß, rosa, rot, blau oder pink erstrahlen.

Die Riesen unter den Astern sind Glattblattastern (Aster novibelgii) und Raublattastern (Aster novae-angliae). Manche Sorten werden bis zu 1,80 m hoch, da könnten Kinder zwischen den Horsten Versteck spielen. Als echte Herbstastern blühen sie bis weit in den Oktober hinein. Ganz anders wachsen die Kissenastern (Aster dumosus-Hybriden); es sind eher kleine Sorten, die 25-40 cm niedrige Kissen bilden. Wenn sie sich ausbreiten, bilden sie wunderschöne Blütenteppiche.

Zierlich, lieblich, filigran erscheinen dagegen die kleinblütigen Sorten wie die Myrten-Astern (Aster ericoides). Sie blühen so reichlich und sind so fein verzweigt, dass sie einer himmlischen Blütenwolke gleichen. In Sträußen und Gestecken sorgen sie für Leichtigkeit und Fülle. Doch nicht alles, was wie eine Aster aussieht, ist auch eine, denn die aus Ostasien stammenden, spätblühenden Chrysanthemen sind keine Astern, obwohl sie gerne als „Winterastern“ angeboten werden.

Die Aster – Pflegeleicht und dekorativ

Die Zierastern stammen ursprünglich aus den Prärien Nordamerikas. Sie lieben die Sonne und brauchen einen nährstoffreichen Boden; ansonsten sind sie pflegeleicht. Im Frühjahr mit Kompost düngen, im Sommer und bei Trockenheit gießen, hohe Sorten stützen, Verblühtes abschneiden und nach der Blüte bis zum Boden zurückschneiden. Wenn nach einigen Jahren die Blüte nachlässt, wird die Staude geteilt. Viel mehr brauchen sie nicht. Umso mehr verlockt die Blütenfülle zum Dekorieren.

Gerade Anfängern und Kindern fallen die ersten Versuche in der Floristik leichter, wenn es am Blüten-Nachschub nicht mangelt.

In der Vase halten Astern 10 bis 14 Tage; das Blumenwasser sollte täglich gewechselt werden, und die Blätter dürfen nicht ins Wasser ragen. Es muss nicht immer eine Vase sein; Astern passen auch hervorragend in Einmachgläser, rustikale Eimer, Schmelztöpfe oder Weidenkörbe. Bei einem Gesteck hält ein spezieller Steckschaum die Astern fest und versorgt sie mit Wasser.