Mit einem Adventskalender verkürzen wir den kleinen und auch großen Lieblingsmenschen die Zeit bis Weihnachten. Noch schöner ist dies, wenn der Kalender selbst gebastelt und mit liebevollen Überraschungen bestückt wird.

Wie wäre es, wenn wir dieses Jahr einen gemeinsamen Adventskalender für Mama und Papa basteln?“, fragt Pia ihre kleine Schwester Lotte. Es ist das letzte Wochenende vor dem ersten Advent und draußen herrscht kühles Novemberwetter.
„Hm, eigentlich habe ich keine Lust zum Basteln“, meint Lotte. Aber Pia lässt nicht locker. „Wir haben in der Schule Papiertüten verziert, sodass sie zu Geschenktüten werden. Das macht Spaß. So etwas könnten wir doch auch als Adventskalender basteln. Wenn wir noch schnell mit den Rädern zum Bastelladen fahren, können wir vor Ladenschluss alles holen, was wir brauchen, und könnten noch heute anfangen. Das wäre doch eine super Überraschung für die beiden und ein prima Weihnachtsgeschenk“, erklärt Pia und auch bei Lotte steigt nun endlich die Vorfreude auf einen kreativen Basteltag.

Haus für Haus eine Wundertüte

Der Adventskalender für die Eltern soll aus verschiedenen Häuschen, die alle aus einfachen Papiertüten gefertigt sind, entstehen. Jedes wird dabei unterschiedlich gestaltet. Nachdem die beiden Mädchen von ihrem Einkauf zurück sind, breiten sie die Einkäufe in Pias Zimmer aus: Papiertüten in Natur und Weiß, Mini-Holzwäscheklammern zum Verschließen der Tüten, Farben, Pinsel und ganz wichtig, der Zahlenstempel. Zudem brauchen sie noch einen weißen Marker, Bleistift, Transparentpapier und eine Schere. Und einige Kleinigkeiten zum Befüllen.

DIY-Adventskalender aus Papiertüten
Die einzelnen Häuschen lassen sich je nach Belieben gestalten. Das Schöne: Sie können auch in den folgenden Jahren wieder verwendet werden.

Tolle Adventsüberraschung

Damit Mama und Papa nicht mitbekommen, was die beiden in Pias Zimmer Wichtiges zu tun haben, hängen sie schnell noch ein Bitte-nicht-stören-Schild an die Tür. Und dann kann es endlich losgehen. Zuerst schauen sich die beiden im Internet nach Ideen für die Häuserfronten um und drucken einige Bilder aus. Daraus zeichnet Pia dann mehrere Vorlagen, die sie sorgfältig ausschneidet.
Anschließend bemalen sie die Vorderseiten der weißen Tüten mit einem zarten Pastellton. Dezente Farben finden die Mädchen hübscher als eine zu bunte Kolorierung. Die Tüten in Natur bemalen sie nicht, denn da bildet der weiße Marker einen schönen Kontrast. Als die Farben getrocknet sind, falten sie die Dächer in drei Varianten: ein Spitzdach, ein abgeflachtes Satteldach und ein Flachdach. Für das Spitzdach werden die beiden oberen Ecken der Tüte auf die Rückseite gefaltet, sodass sich oben eine gleichmäßige Spitze bildet. Das abgeflachte Satteldach wird fast genauso gefaltet, nur klappt man dann die Spitze nach hinten, so ergibt sich ein schräg zulaufendes Dach mit einem geraden Dachfirst. Das Flachdach ist am einfachsten, da wird nur die obere Kante der Tüte einmal um ca. 4 Zentimeter umgeschlagen. Dann suchen sie sich ein passendes Motiv aus, nehmen die Zeichnung mit Transparentpapier von ihrer Vorlage ab und übertragen sie, zunächst mit Bleistift, auf die Vorderseite der Tüte. Danach fahren sie das Bleistift-Motiv mit Marker nach.

DIY-Adventskalender mit Papiertüten
Durch die drei verschiedenen Dachformen der Häuser entsteht der Eindruck einer kleiner Stadt und die Nummerierung dient als hübsche Gestaltung der Hausnummern.

Viel Platz für kleine Geschenke

Inzwischen sind alle 24 Tüten gefaltet und bemalt. Jetzt fehlt nur noch die Nummerierung. Natürlich könnten die Mädels die Zahlen auch mit dem Marker aufmalen. Aber schöner und einheitlicher sieht es aus, wenn die Zahlen aufgestempelt werden.
Deshalb stempelt Lotte den ganzen Zahlenblock einmal auf Packpapier und schneidet dann die einzelnen Zahlen quadratisch aus. Mit einem Klebestift klebt sie die Schildchen als Hausnummern auf die Tüten. Die Häuschen sind fertiggestellt und warten nur noch auf die Befüllung.
In den kommenden Tagen tragen die Mädchen allerlei Überraschungen zusammen. Da gibt es z. B. Marzipan für Papa und Nugat für Mama. Selbst gebastelter Weihnachtsschmuck, eine Schneekugel, ein Gutschein, glitzernder Nagellack für Mami und ein Notizbüchlein für den Vater verschwinden nach und nach in den Tüten. Zum Schluss sind die Tüten jeweils mit zwei Kleinigkeiten für die Eltern bestückt. Verschlossen werden sie mithilfe der kleinen Holzwäscheklammern. So kann man die Tüten leicht öffnen, ohne sie zu beschädigen, und der Kalender kann auch im nächsten Jahr wieder benutzt werden.

DIY-Adventskalender aus Papiertüten
Die Geschenktüten nach Wunsch an einer Leiter dekorieren. dafür Paketschnur an der Leiter befestigen und die Tüten daran festklammern. Zusätzlich mit Tannengrün, Weihnachtsdeko und Lichterkette ausschmücken.

Eine ausführliche Step-by-Step-Anleitung mit Text und Bild findest du in der Weihnachtsausgabe von LandKind.

Idee & Realisation, Styling: Elke Reith; Fotos: Uzwei/Uli Glasemann; Text: Beate Grondorf