Festung Königstein: Eine Burg für Abenteurer und Entdecker

Die imposante Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz liegt eingebettet in die bizarre Felslandschaft des Elbsandsteingebirges und thront erhaben in einer Höhe von 247 Metern über dem Elbtal. Sie zählt zu den größten und schönsten Bergfestungen in Europa.

Dieser Ort nahe Dresden ist eine Legende. Die fast zehn Hektar große Wehranlage galt lange Zeit als der sicherste Ort in ganz Sachsen. Herzöge, Könige und Kurfürsten kamen mit ihren Schätzen und ihrem Gefolge hierher, wenn Gefahr drohte.
Die Festung Königstein liegt hoch oben, schon von Weitem sichtbar, auf dem gleichnamigen Tafelberg Königstein, umgeben von einer malerischen Felsenwelt. In ihrer über 750-jährigen Geschichte war sie böhmische Königsburg, Kloster, Jagd- und Lustschloss, Staatsgefängnis, Kriegsgefangenenlager, Lazarett und vieles mehr. Als unbezwingbare und gefürchtete „sächsische Bastille“ verwahrte sie neben vielen anderen Gefangenen auch einst den Porzellan-Erfinder Johann Friedrich Böttger vor dem Zugriff anderer Fürsten. Die schillerndste Zeit mit pompösen Festen erlebte sie unter dem Kurfürsten Friedrich August I., Sachsens „Sonnenkönig“, der auch „August der Starke“ genannt wurde.

Festung Königstein Georgenburg
Die Westansicht der Festung Königstein zeigt von links nach rechts gesehen die Georgenburg, die Streichwehr, das Torhaus und das Kommandantenhaus. Über den Trockengraben führt eine hölzerne Rampe zum Torhaus.

Ausflugstipp für die ganze Familie

Seit 1955 ist sie militärhistorisches Freilichtmuseum und heute mit Festungsexpress und Aufzug mühelos zu erklimmen. Die älteste erhaltene Kaserne Deutschlands, der tiefste historische Brunnen Sachsens, die erste sächsische Garnisonskirche und eine moderne Nachbildung des Riesenfasses Augusts des Starken können hier bestaunt werden. In den verschiedenen Gebäuden des Areals und den historischen Gärten können über ein Dutzend Ausstellungen besucht werden. Die Hauptausstellung „In lapide regis – Auf dem
Stein des Königs“ erzählt die Geschichte des Königsteins von der ersten urkundlichen Erwähnung im 13. Jahrhundert bis zur Gründung des Museums. Mehr als 25 Jahre wurde dafür geforscht.
Für die jüngeren Besucher hat sich das Festungsteam spannende Überraschungen überlegt und setzt auf aktives Mitmachen, Ausprobieren und spielerisches Lernen.

Festung Königstein Medusentor
Über eine Brücke geht es zum Medusentor, dem Portal des Torhauses, welches dann zum Festungsaufgang führt.

Reise in die Vergangenheit

Insgesamt zählt die Festung mehr als 50 Bauwerke, die nach und nach über mehrere Epochen hinweg errichtet und erweitert wurden, dazu Kanonen, Tiefkeller und unterirdische Kasematten.
Um 1730 glich die Bergfestung einer kleinen Stadt mit eigenem Markt, einer Schule, einer Kirche, Kasernen, Stallungen mit Pferden, Schweinen, Ziegen und zahlreichen Gärten. Heute führt in den Sommermonaten an zwei Tagen im Monat Schließkapitän Clemens, das Familien-Maskottchen der Burg, in rot-weißer barocker Uniform mit Perücke und Dreispitz auf dem Kopf sowie einem riesigen Schlüsselbund in der Hand über die historische Anlage und zeigt auch jene Ecken der Festung, die sonst verschlossen sind. Es werden alte Geschichten erzählt, als auf der Festung noch Soldaten mit ihren Familien lebten.

Festung Königstein Geschütze Georgenbastion
Die sogenannte Georgenbastion an der Georgenburg ist heute bestückt mit fünf Geschützen aus dem 17./18. Jahrhundert. Sie sicherte damals den nordwestwärts gelegenen Zugang der Festung.

Rundgang durch die Festung

Besonders faszinierend ist die tolle Aussicht: Der 1,7 Kilometer lange Panoramaweg entlang der Mauer bietet grandiose Ausblicke auf den Nationalpark Sächsische Schweiz und Dresden, bei schönem Wetter sogar bis in den tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges, die Böhmische Schweiz. Von der Friedrichsburg, einem achteckigen Pavillon, blickt man auf den gegenüberliegenden Lilienstein. In dem hübschen Schlösschen wurden viele Feste ausgerichtet. Aufgrund der guten Lage war es zudem für den Verteidigungsfall im Erdgeschoss mit Geschützen ausgestattet und diente als Beobachtungs- und Flankierungsturm.

Festung Königstein Friedrichsburg
Nördliche Festungsmauer mit Blick auf die Friedrichsburg. Teils sind die Mauer bis zu 42 Meter hoch.

Geschichte erleben

Die Abenteuerfestung wurde vergangenes Jahr als besonders familienfreundlich ausgezeichnet. Mit kindgerechten Museumstexten, Suchrätseln sowie kreativen Bastel- und Mitmachaktionen werden den Kindern das Museumserlebnis und die Geschichte nähergebracht. Es wird gespielt wie vor hundert Jahren und es werden Schmuck oder Lederbeutel gefertigt. Wer möchte, kann dort seine Geburtstagsfeier ausrichten, erhält für diese Zeit schmucke Uniformen und barocke Kleider. Alle Geburtstagsgäste begeben sich dann auf eine Zeitreise, die sie rund 300 Jahre zurückversetzt, als August der Starke noch Kurfürst in Sachsen war und es einen echten Schließkapitän auf dem Königstein gab.
Ein Audioguide speziell für Kinder erzählt hingegen Spannendes aus dem einstigen Garnisonsalltag. Die Geschichten handeln von Max, Marie und dem Festungskommandanten, sind zudem mit Musik und Geräuschen untermalt, sodass sich die kleinen Entdecker besser in die historischen Situationen hineinversetzen können. Weitere Informationen, Öffnungszeiten und das aktuelle Familienprogramm gibt es unter www.festung-koenigstein.de