Kleines Gewächshaus selber bauen: So geht’s

Ihre Familie erfreut sich an ganzjährigem frischen Gemüse, schmackhaften Kräuter und an der Pracht exotischer Blumen? Dann ist ein Gewächshaus genau das Richtige für Sie. In wenigen Schritten kann es ganz einfach selbst gebaut werden. Wir verraten Ihnen, wie Sie das Familienprojekt am bestens angehen, worauf zu achten ist und welches Material benötigt wird.

Wozu ein Gewächshaus bauen?

Hobbygärtner und Gartenliebhaber haben mit einem eigenen Gewächshaus die Möglichkeit, ihrer grünen Leidenschaft ganzjährig nachzugehen. Und auch für Selbstversorger ist ein Gewächshaus durchaus praktisch: So können Gemüse und Kräuter unabhängig von der Jahreszeit gezogen werden, empfindliche Pflanzen lassen sich unbeschadet überwintern und selbst exotische Exemplare fühlen sich dank der konstanten Temperaturen im Gewächshaus pudelwohl.

Auch wenn sich Arten und Bauweisen von Gewächshäusern unterscheiden, so ist die Grundfunktion doch immer dieselbe: Das Sonnenlicht fällt durch die Glas-, Folien- oder Kunststoffflächen und wird von den Pflanzen aufgenommen. Diese wandeln die Sonnenenergie anschließend in chemische Energie – also in Wachstum – um. Zudem wird die Wärme, welche von den Sonnenstrahlen erzeugt wird, im Inneren der Konstruktion gespeichert. Da dem Inneren des Gewächshauses keine kühle Außenluft zugeführt wird, heizt sich der Raum zunehmend auf. Folgende Infografik veranschaulicht, wie genau ein Gewächshaus funktioniert.

Die warmen, konstanten Temperaturen bilden die perfekten Voraussetzungen für das Pflanzenwachstum. Wird zudem auf den optimalen pH-Wert des Gießwassers geachtet, nehmen Pflanzen die vorhandenen Nährstoffe noch besser auf und eine ertragreiche Ernte ist garantiert.

Vorteile eines Gewächshauses

Wie Sie sehen, gibt es einige gute Gründe, die für den Bau eines eigenen Gewächshauses sprechen. Neben ganzjährigen Erträgen und der Überwinterung von empfindlichen Pflanzen bietet ein Gewächshaus zudem noch weitere Vorteile:

• weniger Befall durch Schädlinge wie z. B. Schnecken oder Ungeziefer
• Schutz vor Witterungseinflüssen
• ganzjähriges, wetterunabhängiges Gärtnern
• vereinfachter Pflanzenanbau durch optimale Temperaturverhältnisse
• längere Aussaatzeiten

Schritt-für-Schritt zum selbst gebauten Gewächshaus

Mit etwas Zeit und Geduld können auch Sie sich Ihr eigenes Gewächshaus im Garten errichten. Alles, was Sie dafür benötigen, sind handwerkliches Geschick, das richtige Material und passendes Werkzeug. Im Folgenden haben wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Sie parat – so kann bei Ihrem kleinen Bauprojekt nichts mehr schiefgehen!

Die Vorbereitungen

Bevor Sie mit dem Bau Ihres Gewächshauses beginnen, gilt es, einige wichtige Entscheidungen zu fällen. Denn nur so kann Ihr Bauvorhaben erfolgreich umgesetzt werden. Folgende Vorbereitungen sollten Sie vorab treffen:

• Standort auswählen: Das Gewächshaus sollte an einem möglichst sonnigen, windgeschützten Ort platziert werden. Achten Sie zudem auf eine sichere Entfernung zu Bäumen. Bei stürmischem Wetter können deren herabfällende Äste Schäden an der Konstruktion anrichten.
• Bauweise festlegen: Sie haben die Wahl zwischen einem freistehenden oder angelehnten Gewächshaus.
• Fundament anlegen: Für kleinere Gewächshäuser eignet sich ein Punktfundament. Planen Sie hingegen ein größeres Bauvorhaben, bietet sich ein Streifenfundament an.
• Material bestimmen: Sie können sich zwischen Glas, Kunststoff oder Gewächshausfolie entscheiden. Jedes Material zeichnet sich dabei durch unterschiedliche Eigenschaften aus.

Nachdem Sie die ersten Vorbereitungen für Ihr Gewächshaus getroffen haben, geht es an die finale Umsetzung.

1. Materialien und Werkzeuge besorgen

Zu Beginn steht ein Besuch im Baumarkt und in der heimischen Werkstatt an. Dort können Sie sich alle nötigen Materialien für Grundgerüst, Wände und Dach Ihres Gewächshauses besorgen und auf die richtigen Längen- und Breitenmaße zuschneiden lassen. Zudem benötigen Sie auch geeignete Werkzeuge wie:

• Säge
• Akkuschrauber
• Wasserwage
• Türscharniere
• etc.

2. Das Grundgerüst

Natürlich gibt es viele verschiedene Arten von Gewächshäusern. Für welche Bauform Sie sich letztendlich entscheiden, hängt ganz von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Die nachfolgende Skizze bietet eine Orientierung und zeigt, wie die Grundkonstruktion Ihres Gewächshauses aussehen könnte. Unser Tipp: Stellen Sie sicher, dass das Dach des Gewächshauses ein- oder beidseitig abgeschrägt ist. So können Regenwasser oder Schnee automatisch abfließen bzw. abrutschen und sich nicht auf dem Dach sammeln.

3. Die Wände

In einem weiteren Schritt werden die Wände des Gewächshauses eingesetzt. Haben Sie sich beispielsweise für Kunststoffplatten entschieden, so empfiehlt es sich, diese nicht anzuschrauben, sondern stattdessen nur in das Grundgerüst einzuklemmen. Der Vorteil dabei: Sie müssen keine Löcher in die Platten bohren, wodurch weder Schmutz noch Feuchtigkeit in die Wände eindringen können. Durch zusätzliche Holzleisten an den Seitenwänden können die Doppelstegplatten am Rahmen befestigt werden.

4. Das Dach

Zu guter Letzt fehlt nur noch das Dach Ihres Gewächshauses. Dafür eignen sich z. B. lichtdurchlässige Kunststoff-Wellplatten. Zur Befestigung müssen Sie lediglich ein paar Löcher in die Platten bohren und diese mit den dafür vorgesehenen Schrauben und Unterlegscheiben am Dachgerüst montieren.

Ein eigenes Gewächshaus bringt zahlreiche Vorteile mit sich und ermöglicht es Ihnen, das ganze Jahr über zu gärtnern – unabhängig von den jeweiligen Temperaturen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung und etwas handwerklichem Geschick können Sie sich den Traum vom eigenen Gewächshaus nun selbst erfüllen und sich auf ganzjährige Erträge freuen!

Danke an Tobias Stößer von W&S für den tollen Gastartikel.