In der Advents- und Weihnachtszeit schmücken wir unseren Eingangsbereich besonders
gerne. Da darf die Deko vor der Tür schon mal ein wenig üppiger ausfallen. Wie wäre es mit diesen
originellen Türstehern, die aus Naturmaterialien gemacht und einfach bezaubernd sind?
Jacob ist ein absoluter Naturbursche. Wenn es nach ihm ginge, gäbe es nicht nur einen Waldkindergarten, sondern auch eine Waldschule. Stundenlang still sitzen liegt ihm gar nicht. Am glücklichsten ist er, wenn er mit Papa oder Opa gemeinsam werkeln kann. Bevorzugt in Papas „Schuppen-Werkstatt“ und am liebsten mit Holz und anderen Naturmaterialien. Heute hat Jacob es nach der Schule besonders eilig auf dem Nachhauseweg. Denn heute wollen Papa und er Türsteher-Wichtel aus Tannenreisig und Moos basteln. Die hat sich Mama gewünscht, denn sie möchte noch vor dem 1. Advent das ganze Haus „weihnachtsfein“ machen. Auch die Haustür und der Vorgarten werden geschmückt, damit alle Gäste gleich in Festtagsstimmung versetzt werden, wenn sie zum Adventstee kommen.
Wichtel aus Moos und Tannenreisig
Mama liebt die skandinavische Welt der Trolle und möchte sich nun ein Stück der Sagenwelt in den heimischen Garten holen. Außerdem sollen die Gesellen Glück bringen – und das ist ja immer gut! Für Papa sind es einfach nur Waldschrate. Jacob findet die Naturburschen eigentlich ganz süß und freut sich schon darauf, sie zu verwirklichen. Außerdem wollen sie Mama eine Freude machen. Zusammen mit Opa waren sie gestern Nachmittag im Wald und haben dort Tannenreisig geschnitten und Moos gesammelt. Beides sollte auf jeden Fall ganz frisch und nicht lange gelagert sein, wenn es verarbeitet wird, ansonsten
halten die Wichtel nicht bis zum Heiligabend durch.

Als Sockel hat Papa vom Kaminholz bereits ein paar Birkenäste zugeschnitten. Und Jacob hat einige seiner schönsten Stöcke aus seinem Fundus für das benötigte Material beigesteuert. Zusammen mit verschiedenem Draht bringen sie alles in die Werkstatt, denn da haben sie auch all die Werkzeuge, die sie vielleicht noch brauchen werden.
Birkenholz als Grundgerüst
Für das Grundgerüst fräst Papa mit einer Lochsäge mittig oben in den Birkenholzklotz ein Loch, in das ein Stock aus Jacobs Sammlung genau hineinpasst. Jacob schmiert ein wenig Holzleim in das Loch und steckt den Stock hinein. Während der Leim härtet, schneiden die beiden mit der Rebschere das Reisig in ca. 30 cm lange Stücke. Damit der Reisig-Körper auch Volumen bekommt, ummanteln Vater und Sohn den Stock mit Moos, das mit dünnem Draht an den Stock festgewickelt wird. Das untere Drittel des Stockes lassen sie als Stamm frei. Danach wird das Kleid aus Tannenreisig auf dem Grundgerüst ebenfalls mit Draht befestigt.

Dafür fängt Jacob unten am Moosrand an, legt die Reisig-Stücke leicht überlappend rund um das Gerüst und umwickelt sie mit Draht. Die zweite Reihe wird dachziegelartig über der ersten Lage angebracht. So arbeitet er weiter, bis die obere Spitze des Stockes erreicht ist. Die überstehenden Reisig-Enden umwickeln sie noch einmal ganz fest mit Draht. Vater und Sohn betrachten das Werk und stellen fest, dass das Gebilde im Moment eher wie ein Tannenbaum aussieht, aber nicht wie ein Wichtel. Aber es fehlen ja
auch noch die Mütze und ein paar andere Details, die aus dem Baum einen Troll zaubern.

Mütze aus Moos
„Jetzt wird es ein wenig knifflig“, warnt Papa. Denn sie müssen die mit Draht umwickelte „Tannenspitze“ so zurechtbiegen, dass sie die Form einer Pudelmützen-Spitze bekommt. Diese brauchen sie als formgebendes Gerüst für die spätere Moosmütze. Mit etwas Kraft hat Papa die Spitze zurechtgebogen. Jetzt kann Jacob das Moos auflegen, sodass es wie eine große Bommelmütze aussieht, und mit goldenem oder silbernem Basteldraht umwickeln.
Weihnachtliche Deko für die Tannenwichtel
Während Vater und Sohn den fast fertigen Zwerg betrachten, kommt die Mutter mit einem Körbchen in die Werkstatt, in dem sie die Bastel- und Dekomaterialien zusammengetragen hat, die sie noch zur Fertigstellung des Waldmännchens benötigen. Einen roten Pompon, eine rote Christbaumkugel, Füllwatte, Kreise aus weißem Karton und einen schwarzen Filzstift. Jacob fängt mit Mamas Hilfe an, seinen Troll mit einem Gesicht zu beglücken.
Zunächst nimmt er ein wenig Füllwatte und zupft mit den Fingern die Form eines Bartes zurecht. Diesen schiebt er an der Vorderseite unter den Rand der Moosmütze. Falls die Watte nicht so richtig auf den Tannennadeln haften möchte, kann der Bart mit ein wenig Draht befestigt werden.

Jetzt sehen die Tannenzweige schon eher wie ein Tannenzwerg aus. Die Pompon-Nase fixiert Jacob auf einem längeren Stück Draht und steckt sie dann zwischen Mützenrand und dem Tannenreisig mittig auf dem Bart fest. Als Bommel bindet er mit dünnem Draht die rote Weihnachtskugel am Zipfel der Mütze fest. Für die Augen malt Jacob noch schwarze Pupillen auf die Pappkreise und platziert diese ebenfalls mit Draht im Gesicht des Wichtelmanns. Seine Mama ist entzückt – der Tannenzwerg ist genau so geworden, wie sie ihn sich gewünscht hat! Jetzt können Papa und Jacob in Produktion gehen, denn ein Tannenwichtel ist Mama natürlich viel zu wenig, schließlich sind sind sie mit Opa, Oma und den ganzen Tanten und Verwandten eine richtig große Familie. Und das soll auch jeder auf Anhieb im Vorgarten sehen!

Das ist reine Geschmackssache. Wir finden beide Ausführungen gelungen.
Idee & Realisation, Styling: Elke Reith; Fotos: Uzwei/Uli Glasemann; Text: Beate Grondorf