Zweimal im Jahr gibt es im Garten richtig viel zu tun: im Herbst und im Frühjahr. Da helfen die Kinder gerne mit.
Schaufel, Schubkarre und Erntekorb sind nun die wichtigsten Werkzeuge für die Kleinen, während die Großen mit Leiter, Schere und Grabegabel hantieren. Wenn alle zupacken, sind die Arbeiten bald getan.
Obst und Nüsse ernten
Angesichts der Fülle stellt sich die Frage: Wo anfangen? Zum Glück lässt sich vieles nach und nach ernten und die Kinder können wichtige Aufgaben übernehmen. Äpfel z. B. reifen nicht alle gleichzeitig und so zieht sich die Ernte über einige Wochen hin. Größere Kinder können die Leiter hoch auf den Baum klettern und die Äpfel pflücken, die Jüngeren sammeln die herabgefallenen Früchte ein und untersuchen sie auf Maden und Schadstellen. Das ist eine sehr wichtige Aufgabe, denn Apfelwickler-Maden kriechen aus dem Obst und verpuppen sich in der Erde. Im nächsten Jahr befallen sie dann wieder die Früchte. Deshalb müssen die Äpfel schnell aufgelesen werden, bevor die Maden das Obst verlassen.
Birnen drängen mehr und erfordern flinke Finger. Sie müssen bei Reife sofort geerntet werden, sonst werden sie zu weich und bekommen leicht Druckstellen.

Bei den Zwetschen ist wieder die ganze Familie gefordert. Die Großen schütteln die Äste und die Kinder lesen die Zwetschen auf.
Weil fast immer viel mehr Zwetschen anfallen als gegessen werden, geht es anschließend ans Einkochen. So wie die Zwetschen werden die Nüsse geerntet: Äste und Zweige schütteln; die Kinder können auch mit Stöcken vorsichtig auf die Zweige schlagen und flugs fallen reife Walnüsse oder Haselnüsse herab. Die eingesammelten Nüsse werden gesäubert und zum Trocknen auf einem Drahtgeflecht oder Sieb verteilt; danach können sie in den großen Vorratskorb.
Gemüse ernten
Auch im Gemüsegarten geht es hoch her: Paprika und Tomaten werden gepflückt; dabei können die Kinder zwischen den Pflanzen nach herabgefallenen und vergessenen Früchten suchen. Kartoffeln, Möhren, Rote Bete und mehr warten darauf, ausgegraben zu werden. Das wichtigste Werkzeug hierzu ist die Grabegabel. Mit ihr werden die Knollen und Rüben aus der Erde genommen, ohne sie zu verletzen. Wobei die Knollen so robust sind, dass die Kinder sie auch mit ihrer Schaufel ausbuddeln können. Danach lässt man die Kartoffeln einige Stunden trocknen, reibt die Erde ab und packt die Knollen in einen Jutesack oder in dunkle Kisten ins Winterlager.

Blattgemüse wie Salate, Spinat und viele Kohlsorten werden abgeräumt. Kräuter abgeschnitten, zu einem Bündel geschnürt und zum Trocknen kopfüber aufgehängt. Die Kürbisse sind im Oktober „fertig“. In den letzten Wochen sollte etwas Stroh unter die Früchte gelegt werden, damit sie trocken liegen. Das können die Kinder regelmäßig kontrollieren, schließlich möchten sie einen schönen, gesunden Kürbis für Halloween ernten. Damit er ein herrlich gruseliges Aussehen bekommt, schneiden sie das obere Viertel der Riesenfrucht wie einen Deckel ab und höhlen sie aus. Augen, Nase und Mund herausschneiden, ein Teelicht hineinstellen und den Deckel wieder darauflegen.
Samen ernten
Es gibt noch mehr zu ernten als Obst, Gemüse und Kräuter: nämlich Samen. Viele Sommerblumen sind verblüht und haben Samen ausgebildet. Der Samenstand wird vorsichtig abgeschnitten und über Krepppapier geschüttelt, sodass die Körner herausfallen. Die Samen müssen einige Tage nachtrocknen, dann kommen sie in Papiertütchen. Die Beschriftung nicht vergessen. Samen sammeln lohnt sich besonders bei Ein- und Zweijährigen wie Malven, Lauch, Ringelblume, Kapuzinerkresse, Mohn, Sonnenblume, Wicken, Lupinen und anderen.
Zwiebeln pflanzen
Viel Arbeit für die jungen Helfer wartet im Ziergarten: Die Zwiebeln und Knollen für die Frühjahrsblüher müssen vergraben werden. Aber welche Pflanze und wohin? Tulpen, Narzissen, Krokusse, Milchstern, Blaustern, Hyazinthe, Anemone oder, oder. Die Auswahl ist groß und am besten besprechen Sie das gemeinsam mit den Kindern. Lassen Sie die Kinder „heimlich“ ein Krokusherz in den Rasen pflanzen. Eine Herzform mit einer Schnur legen und entlang der Schnur eine Krokusknolle nach der anderen verbuddeln. Im Frühjahr freuen Sie sich über diese „Überraschung“. Als Faustregel gilt: Zwiebel und Knollen kommen doppelt so tief in den Boden, wie sie hoch sind. Etwas Kies und Sand in das Pflanzloch gestreut verhindert ein Faulen der Überwinterer.
Säen und Pflanzen
Auch einjährige Sommerblumen wie Rittersporn, Kornblume, Ringelblume, Mohn, Kornrade, Jungfer im Grünen können jetzt schon ausgesät werden, dann blühen sie im nächsten Jahr zeitig. Die Jungpflanzen dieser Sommerblumen überstehen den Winter gut, wenn sie nicht an sehr windigen Plätzen stehen. Der Herbst ist die ideale Zeit zum Pflanzen von Stauden und Sträuchern. Hier können die Kinder beim Ausgraben des Pflanzlochs helfen, immerhin sollte es doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Da können sie ordentlich schaufeln. Vorsicht beim Einsetzen der Pflanzen, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Danach das Loch wieder auffüllen, die Erde fest andrücken und reichlich gießen. In den ersten Tagen nach dem Pflanzen sollte gut gegossen werden, um das Anwachsen zu erleichtern.

Sträucher schneiden, Beete abräumen
Das Schneiden von Sträuchern und Hecken übernehmen die Erwachsenen; bei Rosen die Handschuhe nicht vergessen. Die Kinder können anschließend das Schnittgut zusammenlesen und in einer geschützten Ecke zu einem Haufen aufschichten. Darin könnte ein Igel sein Winterquartier finden.
Alle zusammen bearbeiten die Beete: Abgeerntete Beete werden von Unkraut befreit, der Boden wird tiefgründig gelockert, ggf. mit Kompost angereichert und mit einer Mulchschicht bedeckt. Im Frühjahr können die Beete dann gleich bepflanzt werden.
Laub zusammenrechen
Eine weitere Aufgabe für die Kinder ist das Laub. Was können diese vielen bunten Blätter doch so viel Spaß machen. Ein Muss ist jedoch: Laub vom Rasen und von wintergrünen Stauden harken. Denn wenn es nass wird, fangen Gräser und Stauden schnell an zu faulen. Auf abgeräumten Beeten und auf Baumscheiben kann das Laub liegen bleiben; das soll es sogar, dort schützt es nämlich die Erde und zwischen den Blättern überwintern zahlreiche Insekten, Würmer und Schnecken. Auch der eine oder andere Laubhaufen bietet den Tieren Schutz. Was dann noch an Laub übrig ist, kommt auf den Komposthaufen.

Dieser Artikel ist zusammen mit einem Gartenplan und einem Special zur Holunderernte in LandKind 05/21 erschienen.