Ob Husten, Halsweh oder kalte Füße: Echter Salbei mit seinen ätherischen Ölen bringt echte Linderung.

Den Anblick der hübschen violetten Blüten können Sie von Mai bis Juli genießen.

Ursprünglich stammt Echter Salbei aus dem sonnigen Mittelmeerraum. Darum gedeiht Salvia officinalis am besten auf kalkhaltigem, steinigem, eher trockenem Boden und liebt die Sonne. Dann wächst er sogar oft bis zu 80 Zentimeter hoch! Seine Blüten duften charakteristisch, genau wie die grüngrauen bis blaugrauen Blätter des Echten Salbeis. Sie sind länglich und zunächst sowohl oben als auch an der Unterseite fein behaart. Später, wenn die Blätter nicht mehr ganz jung sind, finden sich an der Oberseite kaum noch Haare.

Mit Raureif geschmückt: Wenn Sie die Blätter im Herbst stehen lassen, wirkt das Kräuterbeet im Winter gleich viel dekorativer.

Variantenreicher Salbei

Unter den rund 900 verschiedenen Salbeiarten gelten die Inhaltsstoffe des
Echten Salbeis als am heilkräftigsten. Neben seinen Zuchtvarianten gibt es viele Arten zu kaufen, die auf Schönheit gezüchtet wurden, aber zum Teil leider gar nicht bekömmlich sind. Achten Sie also auf die richtige Salbeiart, falls Sie für Heilanwendungen auf Pflanzen aus Ihrem eigenen Beet oder vom Fensterbrett zurückgreifen möchten. Das Wurzelwerk winterharter Varianten überdauert unter der Erde selbst eisige Temperaturen und schickt die ersten neuen Triebe erst wieder an die Erdoberfläche, wenn die
Sonne ausreichend wärmt. Bis der Salbei wieder blüht, vergehen also noch ein paar Monate. Zum Glück müssen wir nicht auf die Blüte warten, denn die gesundheitlich viel wertvolleren Blätter sind als Küchenkraut
das ganze Jahr über erhältlich.

Auf frische Salbeiblätter brauchen Sie im Winter nicht zu verzichten. Dei Pflanze gedeiht auch im Topf.

Salbei Heilkraut mit Tradition

In der Antike galt Salbei bereits als wichtiges Heilkraut; Hippokrates empfahl es Lungenkranken. Immerhin schon im ersten Jahrtausend nach Christus bekam die Pflanze ihre deutsche Bezeichnung: Salbei ist ein Lehnwort aus dem lateinischen Namen Salvela (vom Adjektiv„salvus“ für „gesund“). Die kräuterkundige Heilige Hildegard von Bingen hielt Salbei für äußerlich wirksam bei Bauch- und Kopfschmerzen. Später wurden Liköre und Gewürzweine damit hergestellt. Auch war im Altertum die desinfizierende Wirkung von Salbei bekannt. Immerhin kann eine Beigabe von Salbei tatsächlich Butter und andere Fette länger haltbar machen, auch das wusste man schon damals. Man glaubte aber auch, die Luft in Krankenzimmern durch das Ausräuchern mit Salbeiblättern reinigen
zu können.

Salbeiblätter enthalten wertvolle ätherische Öle.

So wirkungsvoll ist Salbei

Echter Salbei enthält ätherische Öle wie Cineol und Kampfer in einer günstigen Zusammensetzung. Cineol kommt auch in Eukalyptus, Minze oder Basilikum vor, wirkt schleimlösend und bekämpft Bakterien. Kampfer wirkt ebenfalls schleimlösend und fördert die Durchblutung. Außerdem enthält Salbei Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Insgesamt haben die Inhaltsstoffe eine krampflösende Wirkung und wirken sich bei Beschwerden günstig auf den Verdauungstrakt aus. Salbei kann außerdem
gegen starkes Schwitzen helfen und mindert dann auch den Schweißgeruch.

Leckere Medizin: Salbeibonbons gibt es z. B. in Apotheken.

Hier ist Vorsicht mit Salbei geboten

Stillende Mütter sollten besser auf innerliche Salbeianwendungen verzichten:
In zu großen Mengen eingenommen, könnte davon der Milchfluss gehemmt
werden. Generell sollten Salbeipräparate nicht in großen Dosen über längere Zeit eingenommen werden, weil auf Dauer einfach durch die enorme Menge an ätherischen Ölen unerwünschte Nebenwirkungen
drohen.

Salbeitee bei Husten: Einen Teelöffel frische Salbeiblätter oder einen Teebeutel mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Danach abgießen und noch warm in kleinen Schlucken trinken. Mit Honig servieren.

Anwendungen mit Salbei

Bei Husten hilft Tee, gegen Halsschmerzen Gurgeln mit einer Salbei-Kamillen-Lösung. Dazu können Sie Halswickel ausprobieren.
Die ätherischen Öle im Salbei wirken nämlich sogar durch die Haut. Deshalb ist bei Halsweh ein warmer Halswickel mit Salbeitee durchaus
sinnvoll und kann zudem sehr angenehm sein: ein Tuch mit warmem Salbeitee befeuchten und um den Hals legen. Damit es lange warm bleibt, mit einem zweiten Tuch umwickeln. Wenn der Wickel sich nicht mehr warm anfühlt, kann er gerne wieder abgenommen werden.

Tut gut bei Halsschmerzen: ein warmer Wickel, der mit Salbeitee getränkt ist.

Bei Schnupfen kann eine Inhalation Linderung verschaffen: Überbrühen Sie in einem Topf oder in einer Schüssel eine Handvoll frische
Salbeiblätter mit zwei Litern heißem Wasser. Vorsicht, es darf nicht zu heiß
sein, gerade bei Kindern! Nun bedecken Sie Kopf und Schüssel mit einem Badehandtuch und atmen den warmen Dampf tief ein, bis die Salbeibrühe abgekühlt ist. Weitere Rezepte mit Salbei finden Sie hier.

Falls Sie vor eigenen Experimenten zurückschrecken: In der Apotheke gibt es etliche Salbeipräparate wie Hustenbonbons und -saft, Salbeitinktur oder ätherisches Öl. Letzteres sollte – wie immer bei ätherischen Ölen – auf keinen Fall bei kleinen Kindern angewendet werden.

Getrocknete Salbeiblätter

Sie können die Salbeiblätter übrigens selbst trocknen, indem Sie die Blätter von den Stängeln zupfen und dekorativ auffädeln. Nun an einen möglichst trockenen Ort hängen. Später können Sie diese Blätter zum Würzen oder als Tee verwenden oder damit ein ebenso leckeres wie bekömmliches Salbeisalz herstellen. Dafür zerstoßen Sie die getrockneten Blätter einfach im Mörser zusammen mit grobkörnigem Meersalz. In ein gut verschließbares Glas füllen und nach Bedarf Kartoffel- oder Reisgerichte
und Eintöpfe würzen oder ein Butterbrot damit bestreuen. Und selbst wenn Ihr Gartensalbei das Mittelmeer nie gesehen hat: Das schmeckt nach Sonne und hilft aus so manchem Wintertief!

Getrocknete Salbeiblätter sind vielseitig einsetzbar.

Das ist wichtig: 

Dieser Artikel ersetzt weder eine Therapie noch die Gesundheitsberatung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Bei anhaltenden Beschwerden ist
ein Arztbesuch zu empfehlen.