Freundlich und kuschelig ist die selbst genähte Katze, die in ihrer Bauchtasche viel Platz für Minibücher, Taschentücher oder kleine Geheimnisse hat.
Florines kleiner Cousin Anton ist erkältet und kann nicht in den Kindergarten gehen. Da wird es zu Hause ohne die Kumpels schnell langweilig. Damit er nicht ganz so allein ist, setzt sich Florine an ihre Nähmaschine und näht als kleinen Trost eine fröhliche Katze für Anton.
Schöne Stoffe aussuchen für das Nähprojekt
Für Tröstekatze Rosie hat sie sich von bunten Baumwollstoffen inspirieren lassen, die sie für den Körper und die Bauchtasche miteinander kombiniert. Der Clou sind aber die Details aus Walkstoff. Das ist ein Wollstoff, der durch ein besonderes Verfahren, das Walken, so verfestigt wird, dass die Gewebefasern miteinander verfilzen. Der Vorteil ist, dass Walkstoffe genau wie Filz beim Schneiden nicht ausfransen, sodass die Schnittkante nicht extra versäubert werden muss. Dadurch näht es sich schneller und dicke Wülste des festen Stoffes können vermieden werden. Ein weiterer Vorteil ist die Standfestigkeit von Walkstoff: Schwanz und Katzenohren bleiben so aufrecht und knicken nicht ein. Wer keinen Walkstoff zur Hand hat, kann gut auf dicke Filzstoffe, am besten aus natürlichem Wollfilz, zurückgreifen.
Schnittmuster für Tröstekatze Rosie
Mit dem Schnittmuster für Rosie legt Florine los: Sie schneidet alle Teile aus (dafür muss die Vorlage mehrfach ausgedruckt werden) und fixiert sie zum Zuschneiden auf den Stoffen. Oftmals wird der Stoff dabei doppelt gelegt, weil zum Beispiel zwei Teile ausgeschnitten werden müssen. Für die Tasche und für den Körper wird der Stoff gefaltet und das Schnittmusterteil mit der gestrichelten Linie an den Falz angelegt, um ein seitengleiches Stoffteil zu erhalten.
Eine Katze gestalten
Sind alle Stoffteile zugeschnitten, kann es ans Nähen gehen: Zunächst fertigt Florine die Tasche aus zwei Stoffstücken, die sie rechts auf rechts zusammenlegt und wendet. Das fertige Stück wird gebügelt, mit einer Ziernaht versehen und auf dem Bauch eines Körperteils aufgenäht.
Als Nächstes schneidet Florine für die Augen kleine schwarze Pupillen aus einem Rest Filz aus und klebt sie auf die mit einer Zickzackschere ausgeschnittenen Augen. Diese platziert sie nun zusammen mit der Nase so auf dem Katzenkörper, dass sich ein stimmiges Gesicht ergibt. Als sie zufrieden ist, zeichnet sie mit Schneiderkreide Barthaare und einen Katzenmund auf.
Sticken mit der Nähmaschine
Diese werden mit der Nähmaschine aufgestickt. Dafür verwendet man den sogenannten Raupenstich, der mit jeder Nähmaschine möglich ist: Es handelt sich um einen Zickzackstich, bei dem die Stichlänge so knapp ist, dass die im Zickzackmuster genähten Fäden fast parallel nebeneinanderliegen.
Bei dünnen Baumwollstoffen kann es dabei dazu kommen, dass der Stoff zusammengezogen wird. Daher verwendet man für solche Arbeiten ein Stickvlies, das unter den Stoff gelegt wird und ihn stabilisiert. Nach dem Nähen kann das Stickvlies fast vollständig aus dem Stoff herausgezupft
werden.
Sind Mund und Schnurrhaare aufgestickt, können die Augen und die Nase aufgenäht werden. Je nachdem, wie die Pupillen gesetzt sind und die Augen zueinander gedreht werden, kann die Mimik der Katze beeinflusst werden – probieren Sie verschiedene Gesichtsausdrücke aus!
Die Teile zusammennähen
Als Nächstes sind die Ohren an der Reihe: Florine legt die beiden Dreiecke dafür links auf links und steppt sie rundherum ab. Nun kann der Katzenkörper zusammengesetzt werden! Dafür die beiden Körperteile rechts auf rechts legen und feststecken. Die Ohren werden dabei mittig zwischen die Stoffstücke mit der Spitze nach unten an der oberen Kante des
Kopfes angelegt. Sie werden zunächst also in das Werkstück eingenäht und stehen dann beim Wenden vom Kopf ab.
Die zusammengesteckten Stoffstücke näht Florine rundherum zusammen, lässt aber an der rechten Seite im unteren Bereich etwa 10 Zentimeter offen. Durch diese Öffnung wendet sie das Stoffstück und bügelt alles vorsichtig glatt. Nun kann der Körper mit Füllwatte befüllt werden.
Die Schwanzteile werden links auf links zusammengenäht, wobei das gerade Ende offen bleibt und mit Füllwatte befüllt wird. Nun schiebt Florine noch das offene Schwanzende in den Katzenkörper und schließt die Naht – fertig ist Rosie, die Tröstekatze.
Mit ihr besucht Florine ihren kleinen Cousin – und Rosie bringt Anton in ihrer Bauchtasche ein paar süße Überraschungen und Genesungswünsche mit.
Eine ausführliche Step-by-Step-Anleitung mit Text und Bild sowie Materialliste findest du in dieser LandKind-Ausgabe.
Text & Fotos: Stephanie Berger