Sie watscheln, planschen und fressen die Schnecken weg. Pflegeleicht sind sie außerdem. Kein Wunder, dass Indische Laufenten als Gartentiere beliebt werden.

In diese drolligen Tierchen muss man sich einfach verlieben. Mit hoch erhobenem Kopf, neugierigem Blick und permanentem Geschnatter durchstreifen sie pausenlos den Garten und vertilgen allerlei Getier, am liebsten die gefürchteten Nacktschnecken.

Am liebsten sind Laufenten zu Fuß unterwegs. Ihr Körper ist schlank, der Hals lang und der Gang aufrecht.

Laufenten: Putzige und liebenswerte Haustiere

Laufenten werden ihrem Namen nur allzu gerecht, sie sind nämlich gerne und sehr viel zu Fuß unterwegs, eigentlich immer. Tagein, tagaus watscheln sie – am liebsten in einer Gruppe, weshalb man sie nie allein halten darf – über Wiesen und Weiden, Beete und Wege. Und wo immer sie Wasser sehen, springen sie hinein und planschen, baden und putzen sich.

Ursprünglich kamen die Laufenten aus Südostasien. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie nach Europa gebracht und fanden erst in England viele Liebhaber und später auch auf dem Festland. Man schätzte sie anfangs als Eierlieferanten – ein Weibchen legt immerhin bis zu 200 Eier im Jahr und damit mehr als ein Huhn – und später als unermüdliche Schneckenjäger. Durchaus praktisch ist ihre Fast-Flugunfähigkeit, denn als äußerst schlechte Flieger lassen sie sich schon von einem recht niedrigen Zaun abschrecken. Generell ziehen sie den Fußweg vor und auch wenn sie sich heftig erschrecken, laufen sie eher davon, als dass sie ihre Flügel benutzen.

Nacktschnecken sind die Lieblingsspeise der Laufenten. Damit der Schneckenschleim ihnen nicht Kehle und und Hals verstopft, müssen sie sehr viel trinken.

Haltung von Laufenten im Garten

Die Haltung von Laufenten ist weder schwer noch aufwendig. Die Tiere erweisen sich als robust und pflegeleicht. Dennoch brauchen sie einige wenige Dinge, die aber unbedingt beachtet werden müssen: Am allerwichtigsten ist sehr viel Freilauf!
Ein Entenpaar braucht etwa 500 Quadratmeter abwechslungsreiche Wiese mit vielen kleineren und größeren Büschen und Sträuchern, unter denen sie sich verstecken können, Schatten finden und ihre Ruhe haben. Für eine Gruppe aus zehn bis zwölf Tieren werden etwa 5 000 Quadratmeter benötigt.

Nur ein entensicherer Zaun hält die Tiere vom Nachbarsgrundstück fern. Allerdings finden die neugierigen Laufenten jedes kleine Schlupfloch.

Liebend gerne erkunden die aufgeweckten Vögel ihre Umgebung; sie sind ständig unterwegs und schnäbeln alles Verwertbare auf, fressen Nacktschnecken, Würmer, Schneckeneier, Insekten und verschlucken dazwischen immer wieder Erde und kleine Steinchen, die sie für ihre Verdauung brauchen.
Vor Nachbars Garten machen sie nicht halt; von Neugier getrieben brechen sie aus, wann immer sie können, und erobern Neuland. Nur ein guter, dichter Zaun hält sie innerhalb der Grundstücksgrenzen.

Viel Wasser für die Laufenten

Nicht weniger wichtig als ein wirklich großer Garten ist Wasser. Mehrere Wassertöpfe, Zinkwannen und Kübel mit frischem Trinkwasser sollten ständig zur Verfügung stehen. Laufenten trinken sehr viel und ohne Wasser bleiben ihnen ganz schnell die Schnecken im Hals stecken und sie können daran ersticken.

Wasser ist für die Schneckenfresser lebenswichtig, außerdem macht den Vögeln das Planschen sehr viel Spaß.

Außerdem baden Laufenten für ihr Leben gerne. Es ist eine Freude, ihnen dabei zuzusehen. Ein Teich ist ideal, aber Vorsicht: Ein Zierteich wird schnell zu einem Schlammloch. Ein „entengerechter“ Teich hat einen Zugang zum Wasser, etwa einen mit feinem Kies ausgelegten Weg, und das restliche Teichufer ist dicht bepflanzt oder mit einem Zaun geschützt.

Sicherer Stall

Laufenten sind wetterfest, weder Regen noch Schnee oder Kälte hält sie zurück. Wenn möglich, möchten sie auch in der Nacht draußen bleiben. Trotzdem ist ein sicherer Unterschlupf als Schutz vor Fuchs und Marder unverzichtbar. Außerdem wollen sich die Tiere ab und an doch zurückziehen. Pro Ente sollte ein halber Quadratmeter Platz im Stall sein, für ein Entenpaar reicht eine umgebaute Hundehütte, vorausgesetzt, sie ist
winddicht und abschließbar. Die Tür sollte so hoch sein, dass die Laufenten hindurchkönnen, ohne sich bücken zu müssen.

Aufgeweckt und neugierig wirken die Laufenten. Jedes Tier hat seine eigene Persönlichkeit, aber leider werden sie selten wirklich handzahm.

Ein Fenster im oberen Teil lässt Tageslicht hinein. Als Einstreu dienen Stroh, Sägespäne, trockener Wiesenschnitt oder Ähnliches. Eine Wärmequelle brauchen die Tiere nur bei anhaltendem Frost, dann reichen schon aufgewärmte Ziegel oder Steine als Behelfsheizung. Eine überdachte Veranda als Schutz vor Regen macht die Hütte zur Entenvilla.
Aber so schön die Hütte auch sein mag, freiwillig gehen die Laufenten selten in den Stall. Das abendliche Einsammeln kann dann schon mühselig werden, außer man hat den Tieren den Weg in den Stall frühzeitig antrainiert.
Ihr Futter suchen sich Laufenten weitgehend selbst. Zusatzfutter brauchen sie trotzdem, geeignet sind Körnermischungen für Geflügel, Getreideschrot, Mehlwürmer, Grünfutter, aber auch gekochter Reis oder Kartoffeln.

Jede Menge Entengeschnatter

Vieles spricht für Laufenten im Garten, vorausgesetzt, der Platz reicht aus. In ihrem Bewegungsdrang trampeln die Vögel nämlich über Pflanzen hinweg und was sie an Jungpflanzen und Gemüse nicht platt treten, zupfen sie heraus, um es zu fressen. Außerdem hinterlassen sie überall Spuren, sprich Kot.
Auf einer ausreichend großen Wiese verteilen sich die flüssigen Hinterlassenschaften meist schnell und versickern, im kleinen Garten wird das alles bald zum Ärgernis.

Allzu süß und putzig ist so ein Entenküken, doch bevor die Tiere brüten dürfen, sollte geklärt sein, was mit den Jungvögeln geschieht. Laufenten verstecken übrigens gerne ihre Eier.

Und dann gibt es noch die Nachbarn: Nicht jeder erträgt das permanente Entengeschnatter, duldet die Ausbrecher in seinem Bereich und schaut zu, wie sein Teich in ein Schlammloch verwandelt wird und Regenpfützen zu Tümpeln werden.
Da helfen nur frühzeitige Absprachen und ein entensicherer Zaun. Auch beim Ordnungsamt sollte vorher nachgefragt werden, ob eine Entenhaltung am jeweiligen Ort überhaupt erlaubt ist. Nicht zuletzt gilt: Laufenten sind herrlich drollige Tiere, aber auch meist scheu. Streicheln und liebkosen lassen sie sich in der Regel nicht.