In Dänemark treiben in der Adventszeit Wichtel ihr Unwesen. Ein schöner Brauch, der auch bei uns immer beliebter wird. Aus Wolle und Filz bastelt sich Carlotta ihre Weihnachtswichtel.
Als Carlotta aus der Schule kommt, ist sie ganz aufgeregt: „Mama, wir wollen wichteln!“ Als Einstimmung auf die Weihnachtszeit haben die Kinder jeweils einen Spielkameraden gezogen und sollen ihren Freundinnen und Freunden nun mit einem kleinen Geschenk eine Freude
machen. Was passt da besser als ein selbst gebastelter Wichtel? Schnell hat die Siebenjährige Wolle und Filz geholt. Nun noch ein Stück Pappe als Schablone zurecht geschnitten und los geht es.
Während Carlotta wickelt, erklärt ihr ihre Mutter Alexandra, dass Wichtel in Dänemark ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes sind.
Niedliche Spaßmacher basteln
Die lustigen Gestalten helfen dort nicht nur dem Weihnachtsmann, sie sorgen in der ganzen Adventszeit für Unterhaltung in der Familie. Denn Wichtel sind nicht nur fleißige Helfer, sondern auch kleine Spaßmacher. Sie verknoten Schuhe, naschen heimlich vom Weihnachtsteller und verstecken schon mal Opas Lesebrille. Damit sie dabei nicht erwischt werden, treiben sie vor allem nachts ihr Unwesen. Während Mama erklärt, wickelt Carlotta fleißig an ihren Pompons. Gleich drei sollen es werden, in unterschiedlichen Größen. Der erste ist schon fertig und kann aufgeschnitten werden. Mit einem Stück Wolle bindet sie die Fäden fest
zusammen. Nun geht es direkt mit dem zweiten Pompon weiter.
Sagenhafte Märchen
Doch nicht nur in Dänemark und dem Rest von Skandinavien soll es Wichtel geben, auch in Deutschland wurden die fleißigen Lebewesen schon gesehen. So gibt es unter anderem im bayerischen Landkreis Bad Kissingen die so genannten Wichtelhöhlen. In den 20 Buntsandstein-Felsformationen im Tal der Fränkischen Saale sollen die kleinen Gestalten in den zahlreichen kleinen Höhlen zu Hause sein. Und auch im hessischen Uttershausen können Wichtellöcher besichtigt werden. Der Sage nach gingen die freundlichen Gestalten den Menschen gerne und oft heimlich zur Hand. Sie ähneln dabei den Hausgeistern oder Elfen. Daher trägt auch der Brauch des Wichtelns den Namen der kleinen Helfer. Denn ursprünglich wurde dem Beschenkten die Gabe dabei heimlich zugesteckt. Heute ist das nicht mehr üblich – und auch Carlotta freut sich schon auf die Feier, bei der in ihrem Kindergarten alle Wichtelgeschenke verteilt werden.
Ehrenplatz am Weihnachtsbaum
Carlotta hat inzwischen alle ihre Pompons fertig gewickelt und in Form
geschnitten. Jetzt sind sie richtig schön kuschelig weich und rund.
Nun fehlen ihnen nur noch echte Wichtelmützen. Dazu werden zunächst aus Filz Halbkreise ausgeschnitten und miteinander vernäht. Wer mag, fertigt noch einen kleinen Mini-Pompon für die Mützenspitze an. Alternativ können diese auch gekauft werden. Aus Mützen, Pompons und einer kleinen Filznase entstehen nun die niedlichen Weihnachtsfiguren.
Damit die Gestalten auch einen Ehrenplatz am Weihnachtsbaum einnehmen können, muss nur noch ein kleiner Faden als Aufhängung angebracht werden. Ihre drei Weihnachtswichtel gefallen der Siebenjährigen nun so gut, dass sie keinen davon verschenken mag.
„Kein Problem. Dann mache ich für das Wichteln einfach noch ein paar. Und für Oma und Opa, Tante Kathrin und meine Freundin Mia auch“, strahlt Carlotta!
Eine ausführliche Step-by-Step-Anleitung, in der jeder einzelne Schritt mit jeweils passendem Bild dazu genau beschrieben wird, findest du in der Ausgabe LandKind 06/21.
Text: Julia Bruning; Fotos: Ann-Kathrin Lüttmann