Kreatives Upcycling für Kerzenreste: Unsere hübschen Wachswindlichter können ganz einfach selbst angefertigt werden. Wie das geht, zeigen wir dir Schritt für Schritt …

Yuma liebt alles, was leuchtet und schimmert. Am faszinierendsten findet sie flackerndes Kerzenlicht. Aber sie weiß, dass die Flammen von Kerzen gefährlich sind und dass Kinder nur schauen und das heiße Wachs und die Flamme niemals anfassen dürfen.
Für Yumas Geburtstag hat sich Mama etwas Besonderes für ihre „Lichterprinzessin“ ausgedacht. Sie werden zusammen mit der Familie und Yumas besten Freundinnen ein Lichterfest auf der Terrasse feiern. Dafür werden Mutter und Tochter heute verschiedene Wachswindlichter anfertigen. Darauf hat sich Yuma schon die ganze Woche gefreut.

Besonders edel wirken die Windlichter mit eingearbeiteten Blumen. Hier wurden die Blüten komplett in den Rand eingearbeitet und sind nur leicht durch die Wachsschicht sichtbar.

Die richtige Vorbereitung zum Basteln

Wachswindlichter bastelt man am besten im Freien. Mama hat schon ihren Arbeitsplatz draußen, auf dem Gartentisch, vorbereitet. Dazu hat sie den Tisch mit Packpapier ausgelegt und die Kochplatte aus Papas ehemaliger Studentenbude aufgestellt. Ein alter Topf ist rasch aus dem Keller geholt, dazu kommt ein Karton mit gesammelten Kerzenresten. Außerdem liegen Luftballons und getrocknete Blüten auf dem Gartentisch parat. Yuma ist total neugierig, was aus all diesen Sachen wohl entstehen wird.

Als Erstes geht Mama mit ihr zum Wasserhahn im Garten und zeigt ihr, wie sie die Luftballons direkt am Hahn mit Wasser füllen kann. Das ist gar nicht so einfach, denn der Ballon soll nicht zu schwach, aber auch nicht zu prall gefüllt sein. Mit Mamas Hilfe findet Yuma schnell die richtige Menge heraus. Allerdings kann es ganz schön spritzen, wenn man nicht richtig aufpasst. Zum Schluss werden alle Ballons gut verknotet.

Ab ins Wachsbad

Mama hat die Herdplatte schon angestellt, Yuma darf Kerzenreste auswählen und diese in den Topf geben. „Nimm am besten Reste im gleichen Farbton oder mische die farbigen Reste mit weißen“, rät Mama. Dann stellen sie den Topf auf die heiße Platte und warten, bis aus den Resten flüssiges Wachs geworden ist. Mama nimmt den Topf von der Platte und lässt das Wachs etwas abkühlen. Ist es noch zu heiß, kann der Ballon beim Eintauchen platzen. Anschließend wird einer der gefüllten Luftballons bis zur Hälfte in das Wachs getaucht und wieder herausgezogen. Diesen Vorgang wiederholt die Mutter ganz oft, bis sich eine dicke Wachsschicht um den Ballon gebildet hat. Danach stellt sie das ummantelte Werk zum Aushärten auf das Packpapier. Yuma steht in sicherer Entfernung auf ihrem Schemel am Tisch und schaut bei all den Vorgängen interessiert zu.

Wachs im Topf erwärmen – nicht kochen! Den mit Wasser gefüllten Ballon vorsichtig bis zur Hälfte in das
verflüssigte Wachs der Kerzenreste eintauchen und wieder herausnehmen. Diesen Vorgang ca. 40-mal wiederholen.

Mit Blumen und Blättern verzieren

Als Nächstes fertigt Mama ein Windlicht mit eingearbeiteten Hortensienblüten an. Dafür wird zunächst wieder der Ballon einige Male ins warme Wachs getaucht. Nun legt Mama die Blüten an verschiedenen Stellen auf, drückt sie ganz leicht an und tunkt den Ballon wieder so tief ein, dass die Blüten mit Wachs bedeckt sind. Auf diese Art entstehen ganz unterschiedliche Windlichter, mit getrockneten Blumen oder auch mit frisch gepflückten.

Für das Einarbeiten von Blumen oder Blättern diese sachte auf die noch weiche Wachshülle des Ballons
auflegen, etwas andrücken und vorsichtig wieder ins Wachs tauchen, herausnehmen und nochmals andrücken. Den Vorgang so lange wiederholen, bis die Pflanzenteile fest im Wachs eingebettet sind.

Die Windlichter sind fertig

Als das Wachs endlich ausgehärtet ist, darf Yuma mit der Bastelschere den Ballon oben etwas einschneiden. Gleich darauf entweicht das Wasser in einem Strahl aus dem Luftballon. Das macht dem Mädchen natürlich großen Spaß und sie möchte alle Ballons aufschneiden.
Die Windlichter lassen sie noch trocknen, bevor sie kleine Teelichter einstellen und eines zur Probe anzünden. Yuma ist ganz begeistert, wie schön das Windlicht schimmert. Jetzt freut sie sich natürlich noch mehr auf ihr Sommerfest.

Ist das Wachs ausgehärtet, den Luftballon oben mit der Schere einschneiden. Das
Wasser entweicht ohne weiteres Zutun in einem Strahl aus dem Ballon.

Nützliche Bastel-Tipps

Wer keine Kerzenreste vorrätig hat, kann auch Wachsgranulat aus dem Bastelfachhandel verwenden. Das Windlicht nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen oder auf der Heizung platzieren. Zur Beleuchtung keine Stumpenkerzen verwenden, sondern nur Teelichter und diese ggf. in ein Teelichtglas setzen und/oder eine Schutzschicht aus Vogelsand auf den Boden des Windlichts geben, da die Teelichthülle sehr heiß werden, sich im Wachs festbrennen und dann nicht mehr ausgewechselt werden kann.

Am besten sucht man für die Wachswindlichter ein schattiges Plätzchen im Garten oder auf der Terrasse. Direktes Sonnenlicht vertragen sie leider nicht.

Die ausführliche Step-by-Step-Anleitung mit Text und weiteren Bildern findest du in dieser Ausgabe von LandKind.

Idee & Realisation, Styling: Elke Reith; Fotos: Uzwei/Uli Glasemann; Text: Beate Grondorf