So viele glitzernde Punkte am schwarzen Firmament – hat hier der Himmel schon die weihnachtliche Lichterkette angeknipst?

Wenn die langen Nächte im Winter wieder für viel Dunkelheit sorgen, schweifen unsere Blicke am frühen Abend ebenso wie am Morgen öfter mal gen Himmel. Und dort gibt es einiges zu sehen, so viel Glitzern und Funkeln, und manchmal auch ein Wetterleuchten von
weit entfernten Gewitterblitzen! Die vielen Sterne zu zählen, scheint dem staunenden Betrachter jedenfalls ein Ding der Unmöglichkeit.

„Weißt du, wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über alle Welt?“
Liedtext von Wilhelm Hey, 1837

Deshalb haben Sie und Ihre Kinder sich bestimmt schon einmal gefragt, wie viele Sterne es überhaupt geben mag. Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Es gibt auf jeden Fall Millionen und Abermillionen von ihnen im gesamten Weltraum. Aber wenn ein Mensch sich an einem sehr dunklen Ort in einer sehr klaren Nacht die Mühe machen würde, alles zu zählen, was er mit bloßem Auge dort droben erspäht, dann käme er locker auf eine Zahl über 2500.

Über 2500 funkelnde Punkte: So viel Sterne sieht man mit bloßem Auge unter günstigen Bedingungen von der Erde aus in einer sternenklaren Nacht.

Helles Sechseck

Unübersehbar bei Tag: die Sonne. Sie leuchtet im Vergleich aber keineswegs besonders stark und ist sogar kleiner als viele andere Sterne. Alleine ihre Nähe zur Erde bewirkt, dass wir ihren Schein als derartig starke Helligkeit wahrnehmen.
25-mal heller als die Sonne ist der Stern Sirius. So ist er auch am Nachthimmel besonders markant. Er und die fünf anderen Sterne Capella, Aldebaran, Rigel, Prokyon und Castor (mit Pollux) ergeben gemeinsam das leuchtende Wintersechseck, das am besten von Januar bis März am südlichen Horizont beobachtet werden kann.

Leuchten und Funkeln

Im Gegensatz zu Planeten und anderen Himmelskörpern, die aus fester Materie bestehen und das Licht anderer Himmelskörper reflektieren – wie z.B. der Mond –, bestehen die meisten Sterne aus einem unglaublich heißem Gas-Plasma-Gemisch und geben selbst Licht ab. Unsere Sonne ist so ein Stern. Manchmal scheinen die entfernteren Sterne zu funkeln, obwohl sie in Wahrheit doch ganz gleichmäßig scheinen. Das liegt an dem Weg durch die unruhigen Luftschichten unserer Erdatmosphäre, die das Sternenlicht durchdringen muss, bevor es auf unser Auge trifft.

Manchmal scheint der Mond riesig zu sein: Das ist eine optische Täuschung und hängt damit zusammen, wie nahe er dem Horizont kommt.

Tagsüber unsichtbar

Tagsüber bekommen Sie und Ihre Kinder die vielen kleinen, weit entfernen Sterne nicht vor die Augen. Das Licht der Sonne überstrahlt sie einfach. Wie Sie bestimmt schon selbst
bemerkt haben: Erst bei beginnender Dämmerung, wenn das Sonnenlicht verblasst, sind die ersten der helleren Sterne zu erkennen.

Unser Sternenhimmel fasziniert Groß und Klein schon immer. Im Winter, wenn es früh dunkel wird, können kleine Forscher vorm Zubettgehen einen Blick riskieren.

Wechselnder Anblick

Weil sich unser eigener Planet, die Erde, Jahr für Jahr einmal um die ganze Sonne dreht, ändert sich aus unserer Sicht die Konstellation der Sterne über die Monate hinweg immer
wieder. So sind bei uns unter günstigen Wetter- und Lichtverhältnissen im Winter 17 der 30 hellsten Sterne am Firmament sichtbar.

Wer sie entdeckt, darf sich nach altem Brauch etwas wünschen: Sternschnuppen.

Venus, Mars und Jupiter

Aber auch ganz bestimmte Planeten sind jetzt schön zu erkennen: Ab November ist Venus am frühen Abendhimmel zu erkennen, auch der Mars taucht dort am Abend auf; Jupiter hingegen ist erst am Morgen vor Sonnenaufgang zu entdecken. Am 21. Dezember steht die Sonne am niedrigsten – der Tag der Wintersonnenwende. Für alle, denen der nächtliche Winterhimmel doch zu düster ist, gibt es eine gute Nachricht: Ab 22. Dezember werden die Tage wieder länger. Sternenfans aber müssen nun wieder länger aufbleiben oder früher aufstehen, um die schönen Sterne zu betrachten.

In Planetarien und Sternwarten erfahren Sie und Ihre Kinder allerhand Fakten rund um unser Universum. Ein Besuch lohnt sich auch im Winter!