Madita hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Aus Papprollen bastelt sie tierische Waldbewohner wie Fuchs & Co. als Marionetten!
Madita ist ein totaler Bastelfan. Am liebsten werkelt sie mit alltäglichen Dingen, die man normalerweise in den Müll geben würde. Recycling oder Upcycling, das ist genau ihr Ding.
Denn da hat man nicht nur den Bastelspaß, sondern man tut auch noch etwas für die Umwelt. Die Papprollen vom Toilettenpapier haben es ihr besonders angetan. Da kann man richtig viel mit machen. Heute möchte sie gerne Marionetten aus den Rollen anfertigen. Dazu hat sie sich noch Chenilledraht und Tonpapier in verschiedenen Farben besorgt. Was sie sonst noch alles benötigen könnte, findet sie sicher in ihrem Bastelfundus. Auf jeden Fall sollen es Marionetten sein, die Waldtiere darstellen. Das findet sie jetzt im Herbst nämlich sehr passend. In Gedanken stellt sie sich schon eine kleine Waldbühne mit Moos, Rinde und Holzscheiben vor, die sie dann auf der Kommode in ihrem Zimmer aufbauen wird, um ihre Hauptdarsteller darauf perfekt in Szene zu setzen.
Warum eine gute Vorlage so wichtig ist
Madita möchte mit einem Fuchs beginnen. Am liebsten würde sie gerne direkt ans Werk gehen. Aber so ohne Beispiel oder Vorgabe und ganz frei Hand geht es leider nicht. Und so entschließt sie sich, zuerst das Motiv auf Papier vorzuzeichnen. Nach einigen Versuchen hat sie einen tollen Fuchs mit freundlichem Gesicht und weißer Schwanzspitze entworfen. Mit Transparentpapier und Bleistift überträgt sie die Wangen, die Schwanzspitze und das Ohreninnere auf weißes, den Schwanz und die Ohren auf oranges Tonpapier und schneidet anschließend die Einzelteile ganz exakt aus. Für den Körper misst sie die Höhe und den Umfang der Rolle, zeichnet die Maße mit Lineal und Bleistift auf Tonpapier in Orange und schneidet das entstandene Rechteck aus.
Am besten vor dem Basteln alles zurechtlegen.
Kleben, zeichnen und Hand & Fuß verleihen
Als Nächstes beklebt Madita die Rolle mit dem orangen Tonpapier. Dann setzt sie das Ohreninnere in die Spitzöhrchen und die weiße Spitze auf den Schwanz des Fuchses. Anschließend fixiert sie die Ohren und die Rute am Kopf bzw. am Po und schon hat Reineke seine Gestalt angenommen. Für die Augen und die Nase wählt Madita einen schwarzen Filzstift und setzt danach mit einem weißen Filzstift zarte Glanzpunkte. So verpasst sie dem Tier einen wachen Blick. Jetzt fehlen aber noch die Arme und Beine. Dafür verwendet Madita weißen Chenilledraht. Damit ihr Fuchs eine möglichst naturgetreue Fellfarbe bekommt, färbt sie den Chenilledraht mit Wasserfarbe in Orange ein, sodass nur die Pfoten weiß bleiben – wie beim echten Fuchs. Während die Farbe trocknet, bohrt sie mit einer dicken Nadel die Stellen am Körper vor, wo später die Arme und Beine sitzen sollen. Nach dem Trocknen steckt sie die flauschigen Drahtstücke in die dafür vorgesehenen Löcher und befestigt sie von innen mit Klebstoff. Hände und Füße noch passend zurechtbiegen und fertig ist das schlaue Tier.
So werden aus den Pappfiguren Marionetten
Damit aus dem Papp-Gesellen eine richtige Marionette wird, schneidet Madita sechs gleich lange Perlonfäden zu. Zwei Fadenstücke fädelt sie mithilfe der Nadel rechts und links durch die
Papprolle auf der Höhe des Kopfes und verknotet sie von innen. Die anderen Fäden bindet sie an die Hände und an die Füße.
Nun kommt der schwierige Teil: Alle Fadenenden müssen an ein Ästchen gebunden und so ausgerichtet werden, dass die Figur aufrecht hängt.
Tipp: Etwas einfacher geht es, wenn man die Fäden nur am Kopf und an den Händen befestigt. Da bleibt der Fuchs aufrecht und kippelt nicht. Die anderen Marionetten fertigt Madita auf die gleiche Art und Weise an. Die Struktur von Fell oder Federn zeichnet sie mit leichten Pinselstrichen und mit Wasserfarbe in der passenden Farbe auf. Madita macht es so viel Spaß, dass sie bereits am nächsten Tag zu ihrer ersten Vorführung auf der heimischen Freilichtbühne einladen kann …
Die Familie und ihre Freunde haben dabei riesengroßen Spaß.
Eine ausführliche Step-by-Step-Anleitung mit Text und Bild findest du in dieser LandKind-Ausgabe.
Idee & Realisation, Styling: Elke Reith; Fotos: Uzwei/Uli Glasemann; Text: Beate Grondorf
