Was schmeckt uns bei schönem Wetter am besten? Natürlich Eis! Unsere wuscheligen Kreationen sind da ein echter Augenschmaus. Kinderleicht zum Nachbasteln und eine tolle Spiel- und Dekoidee für den Sommer.

„Mama – darf ich ein Eis essen?“ Mit den warmen Temperaturen wächst auch bei Fritz der Appetit auf Eis. Am Sonntagvormittag ist das Eiscafé aber noch geschlossen. „Dann mache ich mir eben selbst eins“, sagt der Sechsjährige. „In meiner Lieblingssorte: Bunt!“ Da ist natürlich Fantasie gefragt, doch Mama Ann-Kathrin hat eine Idee. „Wir machen Eiskugeln aus Wolle!“ Schnell und kinderleicht gefertigt sind diese bunten Bommel aus Wollresten. Bommel, auch Pompons genannt, hat Fritz schon im Kindergarten oft gemacht. Schnell holt er Wolle, Pappe und eine Schere und es kann losgehen. Für seine Lieblingssorte braucht er Wolle in verschiedenen Farben und etwas Geduld.

Das Material für unser Bommel-Eis:
Pappe, 2 unterschiedlich große Gläser, Bleistift, Schere, Wollreste in verschiedenen Farben, Salatschale, Geodreieck, Bastelpapier, brauner Stift, Tacker, Watte, Heißkleber

Als Erstes schneidet er mit Mamas Hilfe zwei Kreise aus Pappe mit einem Durchmesser von etwa 10 Zentimetern aus. Je größer dabei das Loch in der Mitte, desto dichter und flauschiger wird der Bommel. Anschließend wird der Faden so lange um die Kreise gewickelt, bis sich das Loch in der Mitte beinahe geschlossen hat.

Der äußere Kreis steht. Nun wird der kleinere innen noch eingezeichnet
und danach ausgeschnitten.
Für eine bunte Eiskugel den Pappring mit Wollresten in verschiedenen Farben umwickeln,
bis das Loch fast geschlossen ist.

Exkurs: Seit wann gibt es Eis?

Ein bisschen Geduld und vor allem gute Zutaten brauchen auch die zahlreichen Eismacher in Deutschland, die in mehreren Tausend Eiscafés für süße Leckereien sorgen. Sahne oder Milch, Früchte, Schokolade, Gewürze, Ei und Zucker verleihen dem Eis den besonderen Geschmack. Schon seit Jahrhunderten lassen sich die Menschen die kalte Köstlichkeit auf der Zunge zergehen. So soll es bereits im antiken China große Eislager gegeben haben.
Und mit Früchten veredelter Gletscherschnee galt einst als eine ganz besondere Delikatesse. Nach Deutschland kam das Speiseeis Ende des 18. Jahrhunderts. Das heute beliebte Eiscafé war damals noch unbekannt, stattdessen boten die Händler ihre Ware auf Straßenkarren feil. Die erste Eisdiele wurde in den 1920er-Jahren von italienischen Einwanderern eröffnet. Die Eisherstellung war damals noch aufwendige Handarbeit, erst in den 1950er-Jahren wurde Eis zum Massenprodukt. Moderne Kühlmöglichkeiten und verbesserte Eismaschinen machten es möglich. In Sachen Eisproduktion ist Deutschland in Europa spitze, 2021 wurden mehr als 600 Millionen Liter Eis produziert. Das lassen sich die Deutschen auch gerne schmecken. Im Schnitt isst jeder von uns fast acht Liter Eis im Jahr – das sind stolze 113 Kugeln.

Weiter geht’s mit Basteln

„So viele Kugeln schaffe ich aber nicht“, staunt Fritz, als Mama ihm vom Eiskonsum der Deutschen erzählt. „Aber schau mal, meine erste Eiskugel ist schon gleich fertig.“ Der Bommel ist fertig gewickelt, wird aufgeschnitten und mit einem Faden fest verknotet.

Ist der Pappring komplett umwickelt, die Wolle an der Kante des Ringes aufschneiden und einen Faden zwischen die zwei Pappringe legen und fest verknoten. Danach die abstehenden Fäden abschneiden.
Für die Eiswaffel aus Bastelpapier eine Tüte basteln und mit Lineal und Buntstift ein Waffelmuster aufzeichnen. Danach das Papier rollen und zusammentackern.

Nun noch die überstehenden Fäden abschneiden und schon ist die wollige Eiskugel fertig. „Jetzt brauche ich aber noch eine Waffel“, sagt Fritz. Dafür malt er mit einem Stift, Lineal und Mamas Hilfe braune Linien auf cremefarbenes Papier. Nun noch zurechtschneiden, zusammenheften und fertig. Mit etwas Kleber wird die Eiskugel in der Waffel befestigt. Und weil der Sechsjährige so gerne Sahne isst, wird noch ein kleiner Wattebausch als Sahnehäubchen oben auf der Eiskugel befestigt. Auch im Becher (aus der Lieblingseisdiele) oder in einem schönen Eisglas sind die Eiskugeln ein echter Hingucker.

Aber bitte mit Sahne! Ein kleines Stück Watte kommt mit Heißkleber auf die bunten Kugeln, die ebenfalls mit
Heißkleber in die Pappwaffeln geklebt werden.

Traumberuf Eismacher

„Kann ich eigentlich Eismann werden, wenn ich groß bin?“, fragt Fritz. Aber sicher! Denn seit 2008 ist die „Fachkraft für Speiseeis“ sogar offizieller Ausbildungsberuf in Deutschland.
Beim Beruf des Eismachers geht es allerdings um mehr als um die Frage „Im Becher oder in der Waffel?“. Sie lernen nicht nur, Speiseeis, Waffeln und Desserts zuzubereiten, sie sind auch Experten für Hygiene und Lebensmittelrecht und wahre Organisationstalente. Und jede Menge leckeres Eis gibt es natürlich für die Eiskönner gratis. Nun will es Fritz aber ganz genau wissen. „Mein Pompon-Eis lege ich in mein Zimmer, das schmilzt ja nicht. Und dann gehen wir zur Eisdiele.“ Denn die hat inzwischen geöffnet …

Eine ausführliche Step-by-Step-Anleitung mit Text und Bild findest du in LandKind 04/23 zusammen mit vielen anderen tollen Bastelideen.

Text: Julia Bruning; Fotos: Ann-Kathrin Lüttmann