Was hilft? Tipps gegen Wespen

Wespen sind als Sommerplage verrufen, ganz anders als Wildbienen und Hummeln, die als Symbolinsekten für den Naturschutz schlechthin gelten. Dabei sind Wespen ein wichtiger Teil unseres Ökosystems und harmloser, als ihnen nachgesagt wird.

In dem Artikel „Wespen – Die verkannten Nützlinge“ räumen wir in LandKind 04/23 mit den Vorurteilen auf und Sie erfahren, dass Wespen harmloser, klüger und weit nützlicher sind, als wir glauben.

Wespen sind als Bestäuber von über 960 Pflanzenarten bekannt und in vielen Fällen nicht zu ersetzen.

Wespen fernhalten

Auf ihrer Futtersuche orientieren sich die Wespen optisch und olfaktorisch, das heißt, der Nase nach. Dabei lernen sie blitzschnell, wo es etwas zu holen gibt, und teilen dieses Wissen sofort ihren Schwestern mit, indem sie auf ihren Hinterleib oder ihren Bauch trommeln. Allzu oft handelt es sich bei der neu gefundenen Futterquelle um den sommerlichen Ess- oder Kaffeetisch oder die Grillplatte. Wespen haben einen gesunden Appetit und mögen deftige Speisen wie Fleisch und Wurst genauso wie süße Kuchen,
Obst und Limonaden. Kurz, sie konkurrieren mit uns ums Essen und werden schnell furchtbar nervig. Was dann?

Beim Essen im Freien ist jetzt Vorsicht geboten. Wespen sind hungrig und machen sich gerne über unsere Leckereien her. Immer genau auf den Teller (und in das Glas) schauen und am besten alles abdecken.

Im Idealfall werden die Wespen erst gar nicht fündig. Das heißt, im Freien Speisen und Getränke immer abdecken und nach dem Essen kleinen Kindern Mund und Hände abwaschen, damit kein lockender Geruch mehr anhaftet.

Weil das nur selten ausreicht, nutzen wir noch eine andere Strategie: Wir zeigen Gastfreundschaft und richten den Wespen einen eigenen Teller her. 5 bis 10 Meter von unserem Essplatz entfernt bieten wir überreife Weintrauben oder Äpfel an. Die geselligen Tiere ziehen eine ruhige Mahlzeit gemeinsam mit ihren Schwestern allemal dem wilden Gefuchtel und Gejage am Kaffeetisch vor.

Wespen in sicherem Abstand Obst anbieten. Das hält sie von unserem Esstisch fern.
Bitte nichts mit Zucker – das macht sie aggressiv.

Wespen beim Essen beobachten

Das Tolle dabei ist, dass die Kinder aus sicherer Entfernung die Tiere gut beobachten können. Mit ihren kräftigen Kiefern schneiden die Krabbler wie mit einer Schere kleine Stücke aus dem Apfel und tragen sie fort. Ruckzuck ist ein Apfelstück ausgehöhlt und nur die Schale bleibt zurück. Kommt eine Wespe doch zu nah, dann lässt sie sich sanft mit einem Papier wegschieben. Anschließend wird die Futterstelle weggeräumt, um nicht weitere Tiere anzulocken. Immer gilt: ruhig bleiben und keine Hektik zeigen.

Weitere Tipps gegen Wespen

Tipp 1: Fernhalten

Mit Gewürznelken gespickte Zitronen und mit Nelkenöl oder Salmiak getränkte Tücher sollen Wespen vergrämen, ebenso Räucherstäbchen, Knoblauch und ätherische Öle. Auf Deos und Cremes mit Duftstoffen verzichten.
Essen und Getränke abdecken: Wo kein Essen oder süße Düfte locken, kommen auch keine Wespen.

Tipp 2: Futter anbieten

Die Tiere haben es nicht auf uns abgesehen, sondern auf das Futter. Werden ihnen in sicherem Abstand Leckereien angeboten, dann bleiben die meisten Wespen dort.
Nicht Honig oder Marmelade anbieten, Zucker macht aggressiv.

Tipp 3: Vertreiben

Nicht fuchteln, wedeln oder schlagen.

Die wilde Gestik macht die Tiere aggressiv und dann stechen sie auch schnell. Oft hilft, sie mit einem Wasserzerstäuber einzunebeln, denn Wasser mögen Wespen überhaupt nicht und sie ziehen sich zurück.

Auf keinen Fall sollten die Tiere angepustet werden.

Das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Wespen, es macht sie panisch und aggressiv. Wenn alles nichts hilft, bleibt nur, sich zurückzuziehen und mit langsamen Bewegungen die Lebensmittel wegzuräumen.

Keine Wespenfallen.

Die darin qualvoll sterbenden Tiere setzen Geruchsstoffe frei, die rachsüchtige Artgenossinnen anlocken. Es ist verboten, Wespen zu erschlagen, zu ertränken oder zu töten.

Falls die Wespe sticht: Kühlen!

Einen mit Essig, Apfelessig oder Zitronensaft getränkten Wattebausch auf den Stich legen. Die Säuren neutralisieren das Gift. Bei einem Stich in Mund oder Rachen sowie bei einer Allergie rufen Sie umgehend einen Arzt.